Donnerstag, 28. Januar 2010

Brief von Hajo an alle SpenderInnen

Ein gütiges Schicksal hat mir die Fäden in die Hand gegeben für dieses spannende und aufregende Hilfsprojekt, das mich magnetisch in seinen Bann gezogen hat. Es sind auch die unglaublich warmherzigen undcherzlichen, künstlerisch ungemein begabten, intelligenten haitianischen Menschen, die nur die Armut und die Kargheit des Landes(Port au Prince ist eine Steinwüste) dazu gebracht hat, teils auch gewalttätig
zu werden.

Mit lieben Freunden in der Schweiz habe ich ein Sofort-Hilfsprojekt realisiert und im Stadtteil La Saline, am Hafen von Port au Prince fest eingerichtet. Meine Mitarbeiter dort sind ausschliesslich Haitianerinnen und Haitianer. Eure Hilfe kommt also direkt bei den Menschen an, dort wo sie hingehört. Das Transportmittel für eure Hilfe ist die Liebe zu diesen liebenswerten, aber sehr armen Menschen. It
must be love . . .
http://www.youtube.com/watch?v=JOqkg3PIY4M

Es kann und darf nicht darum gehen, die Menschen von Port au Prince abhängig zu machen von ausländischen Lieferungen, sondern Selbstversorgung und Nachhaltigkeit müssen ge- und verstärkt werden. Die Devise heisst:

Hilfe zur Selbsthilfe

Die Erdbebenzerstörungen liegen nahezu ausschliesslich in Port au Prince. Das gesamte Land Haiti war immer schon Versorger der Hauptstadt und ist es auch weiterhin. Aber die Versorgerwege und die Feinverteilung in der Hauptstadt sind abgerissen. Diese müssen wieder ersetzt werden. Durch die Zerstörungen fehlt heute das Geld in der Hauptstadt, die Waren zu kaufen und diese sind durch Versorgerengpässe auch teurer geworden. Also fehlt der Absatz.

Hilfslieferungen unmittelbar nach dem Erdbeben zur sofortigen Linderung der grössten Not sind in Ordnung, aber dann muss der Alltag wieder einkehren und die Menschen müssen sich wieder selbst versorgen. Sonst würde die gesamte Versorgungslage des Landes lahmgelegt. Die Menschen in Port au Prince würden abhängig und die Kaufkraft nähme trotzdem nicht zu. Die Devise heisst hier:

Kaufkraft stärken
Verteilernetz reorganisieren

Die Menschen brauchen Geld, um wieder kaufen zu können und durch die Wiederherstellung der Versorgerwege werden die Waren auch wieder billiger.

Das Hilfsprojekt 'La Saline' wird in Zukunft nur noch so viel materielle Hilfe aus dem Ausland bringen, wie unbedingt nötig ist. Aber die Menschen sollen die eigenen Waren des Landes wieder kaufen können. Unser Hilfsprojekt wird in Zukunft Waren des Landes kaufen und diese zu den Menschen in der Hauptstadt Port au Prince bringen. Erst wenn die Kaufkraft genügend gestärkt ist und die Menschen wieder genügend Geld zum Kaufen haben, hört der Tropf der Abhängigkeit wieder auf.
Anstatt Menschen hin und her zu fahren, sollen wieder vermehrt Waren vom Lande in die Stadt transportiert werden, wie schon vor dem Erdbeben. Das reicht aus für die Versorgung ihrer Hauptstadt mit Lebensmitteln.

Bitte seht euch mein Projekt, meinen Spendenaufruf und meinen Verwendungsnachweis im Anhang dieses Mails an und wenn ihr dann wisst, dass eure Spende am richtigen Ort eingesetzt wird, dann zögert nicht, sofort bei diesem Werk mitzuhelfen und mit dabei zu sein in La Saline,am Hafen von Port au Prince.

Dank an euch alle und liebe Grüsse
von eurem Hans Joachim

mit einem herzlichen
. . . it must be love
http://www.youtube.com/watch?v=JOqkg3PIY4M